VEREINSGESCHICHTE
Vorgeschichte
1787 gründete eine Gruppe von Zürcher Künstlern und Kunstfreunden die erste Zürcher Kunstgesellschaft. Ihre Aufgabe sahen sie darin, zürcherische und gesamtschweizerische Ausstellungen zu
organisieren und sich über ästhetische und kunstrelevante Fragen auszutauschen.
Mehr als 100 Jahre später, 1895, entsteht die Gesellschaft Künstlerhaus, die sich alsbald mit der bestehenden Kunstgesellschaft zusammenschliesst unter dem Namen: Zürcher Kunstgesellschaft. Da
diese aber zu ihren Mitgliedern nicht nur Künstler zählt, organisieren sich die Künstler unter sich und gründen die Zürcher Künstlervereinigung, die heutige Künstlervereinigung Zürich
(KVZ).
(siehe LEITBILD)
Gründung
Die Die Geburtsstunde der Künstlervereinigung Zürich schlägt im Juli 1897 in der alten Henne, unweit des Zunfthauses zum Rüden mit den Gründungsmitgliedern Sigismund Righini, Ferdinand Hodler,
Fritz Boscovits, Jakob Welti, Adalbert Freytag, Gottlieb Kägi, Jakob Meier, Gustav Missbach, Otto Pliny, Albert Segenreich, Adolf Sulzberger, Balz Stäger. Bald kommen auch Hans Bachmann, Hedwig
Burkhard, J. J. Graf, Rudolf Koller, Ernst Leuenberger, Ottilie Roederstein, Leonhard Steiner, und die Bildhauer Richard Kissling, Adolf Meyer, Gustav Siber und Otto Munch hinzu.
1897 - 1947
Sigismund Righini ist der erste Präsident der KVZ bis 1902. Auch darüber hinaus steht er der KVZ bis zu seinem Tode mit Rat und Tat zur Seite. Er wird als ihr Vertreter in den Vorstand der
Zürcher Kunstgesellschaft gewählt, und kann in dieser Funktion die Interessen der Künstler optimal vertreten. 1899 werden die ersten Statuten in Kraft gesetzt, auch die monatlichen Versammlungen
im „Künstlergüetli“, im „Pfauen“ und in der „Kollerstube“ (Kunsthaus) und die wöchentliche Tafelrunde in der „Blauen Fahne“, der „Öpfelchammer“ und im „Pfauen“ werden eingeführt.
Dank den Bemühungen von Johannes Weber entsteht eine beachtliche Portraitgalerie von 26 Mitgliedern, die noch heute von lokalhistorischer Bedeutung ist.
Regelmässig wurden Vorträge, Diskussionen, Herbstausflüge und Anatomiekurse organisiert. Der „Abendakt“ (Aktzeichnen) wird auch heute noch von einem Mitglied der KVZ geleitet und durchgeführt.
Fast jährlich fanden Ausstellungen statt, meistens im Kunsthaus Zürich.
50 Jahre Künstlervereinigung Zürich
Das Jubiläum wird im Haus der „Zürcher Kunstgesellschaft“ (Kunsthaus Zürich) mit einer umfassenden Ausstellung gefeiert.
1948 – 1997
In den 70er Jahren sank die Mitgliederzahl stetig. Erst der 1985 gewählte Präsident Johannes M. Gutekunst konnte die Vereinigung mit jüngeren Neumitgliedern wieder beleben, er wird 1995 durch
Richard Brun ersetzt. 1996 formiert sich der Vorstand neu und setzt sich zum Ziel, den Kontakt mit der Öffentlichkeit zu intensivieren. Das 100 Jahr–Jubiläum wird 1997 mit einer grossen
Ausstellung in der Tan Gallery Zürich gefeiert. 1998 wird Hannah Perschel Präsidentin. Unter ihrer Leitung erfreut sich die KVZ zunehmender Beliebtheit. 2005 übernimmt der bisherige Vizepräsident
Ueli Gantner das Präsidium für 13 Jahre, im März 2019 lösen ihn Ursula Bringolf und René Habermacher ab und bilden ein Co–Präsidium (siehe VORSTAND).
Oskar Weiss und sein Vermächtnis
Zeitungsauszug NZZ Oktober 1969
„Die KVZ erbt unter dem Interimspräsidenten Arnold Bosshardt die aus den Jahr 1750 stammende Liegenschaft Harüti – Hirzel vom Zürcher Maler Oskar Weiss (1882 – 1965), mit der Auflage,
Künstlern Arbeitsaufenthalte und Ferien darin zu ermöglichen. Zudem macht er der Stadt eine Schenkung einer beachtlichen Sammlung von Gemälden und Grafiken zürcherischer Künstler.“
Für die KVZ war die Renovation nach Grundsätzen des Heimatschutzes des Harütiweilers eine anspruchsvolle Aufgabe. Verkäufe aus der Sammlung von Oskar Weiss, Spenden und eine Hypothek ermöglichten
die Hauserneuerung. 1972 wurde Harüti an Private verkauft.
Archiv
Die KVZ besitzt eine Sammlung von 26 Gemälden, die sogenannte „Ahnengalerie“. Diese ist wie alle Akten der Vergangenheit im Zürcher Stadtarchiv untergebracht, namentlich Protokolle, Kassabücher,
Akten, Drucksachen etc.
Werner F. Kunz (1896 – 1981) hat als Archivar der Sammlung und mit dem Zusammenführen von Informationen und Dokumenten in der Vergangenheit viel Wertvolles geleistet.
Wer sich für den umfassenden historischen Hintergrund interessiert, kann diesen beim ehemaligen Präsidenten Ueli Gantner anfordern (ug@ueligantner.ch).