Barbara Beckmann, Malerin, Objekt- asiatische Holzschnittkünstlerin

Liebe Barbara, seit April gehörst du zu unseren Mitgliedern. Was erwartest du von der KVZ? 

Ich freue mich, andere Künstlerinnen und Künstler kennenzulernen und mich mit ihnen zu vernetzen. Wichtig ist mir neben dem persönlichen der professionelle Austausch. Natürlich erhoffe ich mir dadurch auch neue Möglichkeiten, meine Werke einem grösseren Publikum vorstellen zu können. 

 

Deine Werke beeindrucken, gerne würden wir mehr über dich als Mensch und Künstlerin erfahren.

Ich bin ein neugieriger Mensch und probiere gerne Neues aus. Das spiegelt sich auch in meiner Kunst wider. Von der Idee bis zum fertigen Werk entwickeln sich meine Projekte in verschiedenen Wellen: von der intuitiven Idee zum analytischen Hinterfragen hin zur kreativen Übersetzung und schlussendlich zur gestalterischen Umsetzung. Wichtig ist mir bei jeder Arbeit, sie sorgfältig und professionell auszuführen.

 


Ist Kunst das emotionale Pendent zur beruflich eher rationalen Barbara Beckmann?

Diesen Schluss aus meiner beruflichen Tätigkeit zu ziehen, ist naheliegend. Aber nicht ganz stimmig. Als Beraterin für Nachhaltiges Bauen ist mir wichtig, nicht nur die Gebäude zu verstehen, sondern auch die beteiligten Menschen  zu erkennen. Das heisst, sowohl ihre rationalen als auch ihre emotionalen Anliegen zu erfassen. Wie in der Kunst braucht es dafür Fachwissen und Intuition. Aber klar, mein Beruf prägt auch mein künstlerisches Schaffen. 

Was heisst das?

Als Umweltexpertin ist es mir wichtig, dass ich auch künstlerisch so ökologisch wie möglich arbeite. Ich haben lange experimentiert, bis ich mit natürlichen Materialien die gewünschten Effekte erzielen konnte. Inzwischen arbeite ich mit einer wasserbasierten Drucktechnik, wasserlöslichen Ölfarben und anderen Materialien, die keine Kunststoffe und Lösungsmittel enthalten. Das gelingt zwar nicht hunderprozentig, aber ich mache das, was möglich ist.


Woran arbeitest du aktuell?

 

Während des Einbaus einer Erdsonde in unserem Garten haben die Hand-werker einen tiefen Graben ausgehoben.

 

Das Gewusel der vielen kleinen, freigelegten und zerschnittenen Wurzeln hat mich fasziniert. Ich habe einen Teil der Wurzeln orange angemalt, fotografiert, und nun entsteht daraus die Bildserie «Erdenergie». Das Bild ist ein Beispiel daraus.

Was sind die Schwerpunkte deiner Kunst?

Kurz gesagt: Natur und Menschen. Ich lass mich von der Natur inspirieren, von Wäldern, einem Tannzapfen, von Schoten des Johannisbrotbaums u. a. m. Diese versuche ich dann künstlerisch und ästhetisch umzusetzen. Ich beobachte gerne Menschen im persönlichen Umfeld, aber auch auf der Strasse oder in Cafes. Daraus entstehen dann meine Figuren, meistens sind es Frauenbilder Ich male, mache asiatische Holzschnitte und Objekte aus Fundstücken und Recyclingmaterialien. 

 

Was sind deine nächsten Ziele?

Dass ich mich seit anderthalb Jahren zu 80 % meiner künstlerischen Tätigkeit widmen kann, hat mir neue Perspektiven eröffnet. Diese nutze ich nun, um an meinen Werken dranbleiben zu können, mich weiterzuentwickeln und dazuzulernen. Und ich freue mich darauf, mit meinen Werken vermehrt an Ausstellungen teilzunehmen und hoffe dort Menschen zu berühren oder ihnen ein Lächeln zu entlocken.