«Wenn meine Werke den Betrachtern und Betrachterinnen ein gutes Gefühl geben, habe ich mein Ziel erreicht», sagt Steven De Leeuw.

Von Belgien über die USA und die Niederlande hat es Steven De Leeuw mit seiner Familie vor rund sieben Jahren in die Schweiz verschlagen. «Ein sicheres Zuhause für unsere drei Kinder, ein gutes Schulsystem und die Berge …», waren ihre Beweggründe. Sie sind glücklich hier. Martin Hauri hat Steven im Atelier besucht.

 

Steven, du hast einige berufliche Stationen hinter dir, bevor die Kunst nun im Zentrum deines Schaffens steht.

Richtig, die Mutter meiner Kinder war beruflich viel international unterwegs, deshalb habe ich die Rolle des Hausmanns übernommen. Gleichzeitig war ich auch immer kreativ tätig, etwa als Interieurdesigner, Brandingverantwortlicher und im Handel mit Videogames in den USA, der Niederlande und Belgien. Hier in der Schweiz arbeite ich teilzeit für ein Magazin und übernehme auch kleinere Gestaltungsaufträge. An meinem 50. Geburtstag wurde mir dann aber plötzlich klar: «Die Kinder sind inzwischen ziemlich selbstständig, Zeit, mich vermehrt auf meine Kunst zu konzentrieren und meinen eigenen Stil weiterzuentwickeln. Das macht Spass und fordert mich heraus.»

Seit Herbst 24 bist du Mitglied der Künstlervereinigung Zürich. Was erwartest du davon?

Ich bin offen für Neues und freue mich, mit anderen Kunstschaffenden in Kontakt zu kommen, mich mit ihnen auszutauschen und von ihnen zu lernen. So wie man es im Berufsleben ja auch macht. Ganz besonders freue ich mich darauf, dass ich vom 26. Mai bis zum 2. Juni zusammen mit den KünstlerkollegInnen Charmaine und Francesco in der Trittligassgalerie in Zürich ausstellen kann.  

 

Du hast dazu den Einladungsflyer gestaltet und dafür sogar eine kleine Website geschaffen. Was treibt dich an?

Eine Ausstellung muss ja auch richtig beworben werden. Als Gestalter und Designer ist das ja auch mein Beruf. Die Arbeit und der Austausch mit den beiden anderen haben Spass gemacht. Und wer sich dafür interessiert, kann hier einen Einblick nehmen. https://www.smaxdesign.studio/swisscomedian/

Die Grundlagen deiner Arbeiten sind bekannte Marken, Ikonen …, denen du eine neue Gestalt verleihst. Was steckt dahinter?

Vintage fasziniert mich. Bekannte Brands wie Stimorol, Toblerone oder Ikonen von früher inspirieren mich, Neues zu gestalten. Und nach dem Motto „Nichts bleibt für ewig“ brennt in meinen Bildern auch mal ein Porsche aus den 60er Jahren oder alte Fisher-Price-Spielzeuge. Oder der bekannte Clown von McDonald’s und Karl Lagerfeld sehen sich plötzlich in einem neuen Kontext wieder.

 

In deinen Werken steckt auch immer ein Augenzwinkern. Absicht?

Durchaus. Mit meinen Werken möchte ich den Menschen primär ein gutes Gefühl geben. Aber ihnen auch neue Impulse geben oder sie zum Nachdenken anregen. Wenn sie die Werke immer wieder gerne anschauen und dabei Neues entdecken, habe ich mein Ziel erreicht. Ein typisches Beispiel dafür ist das Bild mit den Comicfiguren – eine Auftragsarbeit –, das sicher bei vielen positive Erinnerungen auszulösen vermag.

Was sind deine nächsten Projekte?

Zurzeit arbeite ich an neuen Werken für die Ausstellung in der Trittligasse. Geplant sind zwei grosse und drei kleinere Bilder. Das füllt mich neben allem anderen ganz schön aus.